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NSI Asset AG (vormals: Value Management & Research AG): Bilanzkontrolle der Abschlüsse und Berichte 2022 und 2021

Bekanntmachung der Prüfungsanordnung vom 21. September 2023 gemäß § 107 Absatz 1 Satz 1 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) (Anlassprüfung) gegenüber der NSI Asset AG für den offengelegten Konzernabschluss zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2022 und den zugehörigen zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 sowie den offengelegten Konzernabschluss zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2021 und den zugehörigen zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 der NSI Asset AG, Hamburg (Bekanntmachung nach § 107 Absatz 1 Satz 6 WpHG).

Die Bundesanstalt hat mit Bescheid vom 21. September 2023 eine Prüfung des offengelegten Konzernabschlusses zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2022 und des zugehörigen zusammengefassten Lageberichts für das Geschäftsjahr 2022 sowie des offengelegten Konzernabschlusses zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2021 und des zugehörigen zusammengefassten Lageberichts für das Geschäftsjahr 2021 der NSI Asset AG, Hamburg, gemäß § 107 Absatz 1 Satz 1 angeordnet.

Die Prüfung umfasst mit Blick auf den:

I. Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 nebst zusammengefasstem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022:

1. Darstellung der Refinanzierungsrisiken in der Risikoberichterstattung des zusammengefassten Lageberichts, insbesondere hinsichtlich der Restlaufzeiten der Finanzschulden, der allgemeinen Zinsentwicklung und des hohen Verschuldungsgrads des Konzerns, die in Verbindung mit den Vermarktungs- und Wertrisiken von Immobilien möglicherweise in ein bestandsgefährdendes Risiko für den Konzern oder eines wesentlichen Konzernunternehmens münden könnten.

2. Prognoseberichterstattung im zusammengefassten Lagebericht zu Umsatz und EBITDA (earnings before interest, taxes, depreciation and amortization) mit der Angabe der zugrundeliegenden Annahmen und der Darstellung der Risiken, die dazu führen können, dass die Prognose nicht erreicht wird. Der Prüfungsumfang umfasst auch, ob die Prognose des EBITDA für das Immobiliengeschäft aufgrund des Außerachtlassens der Zinsaufwendungen die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns hinreichend verdeutlicht.

3. Analyse des Geschäftsverlaufs im zusammengefassten Lagebericht im Hinblick auf die signifikanten Abweichungen von Umsatz und EBITDA im Vergleich zur Prognose im zusammengefassten Lagebericht des Vorjahres.

4. Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen im Konzernabschluss, insbesondere zur Höhe von Zinsaufwendungen und ausstehenden Darlehensverbindlichkeiten.

II. Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 nebst zusammengefasstem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021:

1. Prognoseberichterstattung im zusammengefassten Lagebericht zu Umsatz und EBITDA mit der Angabe der zugrundeliegenden Annahmen und der Darstellung der Risiken, die dazu führen können, dass die Prognose hinsichtlich des geplanten signifikanten Anstiegs von Umsatz und EBITDA nicht erreicht wird. Der Prüfungsumfang umfasst auch, ob die Prognose des EBITDA für das Immobiliengeschäft aufgrund des Außerachtlassens der Zinsaufwendungen die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns hinreichend verdeutlicht.

2. Bilanzierung der im Geschäftsjahr 2021 erfolgten Erwerbe der Wohnungsgesellschaften Zwickauer Land mbH, St. Jacobus Grundbesitz Sachsen GmbH und NSI Netfonds Structured Investments GmbH. Es wird insbesondere geprüft, ob dabei der Wertansatz jener Grundstücke und Bauten, aus deren Verkauf der Konzern sich – trotz des zeitnahen Erwerbs - positive Ergebnisbeiträge erwartete, zutreffend zum beizulegenden Zeitwert erfolgte.

3. Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen im Konzernabschluss, insbesondere zum Erwerb der Wohnungsgesellschaften im Geschäftsjahr sowie zur Höhe der Zinsaufwendungen und der ausstehenden Darlehensverbindlichkeiten.

4. Konzern-Kapitalflussrechnung im Hinblick auf die im Zahlungsmittelbestand ausgewiesene Position „liquide Mittel aus Veränderung des Konsolidierungskreises“ vor dem Hintergrund, dass im Rahmen eines Unternehmenserwerbs übernommene liquide Mittel als Reduzierung des Kaufpreises im Cashflow aus der Investitionstätigkeit zu erfassen sind.

5. Vollständigkeit der Angaben in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vor dem Hintergrund, dass aus dem nicht fortgeführten Versicherungsvermittlungsgeschäft, welches zu mehr als zwei Dritteln zum Konzernumsatz des Geschäftsjahres 2021 beigetragen hatte, kein Ergebnis aus nicht fortgeführtem Geschäft angegeben wurde.