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Stand:geändert am 08.04.2020 | Thema Verbraucherschutz Zertifikate auf einen Blick

Ein Zertifikat ist eine Schuldverschreibung, deren Wertentwicklung wiederum von der Wertentwicklung eines zugrundeliegenden Basiswerts abhängt. Basiswerte können unter anderem Aktien eines bestimmten Unternehmens, Indizes, aber genauso Rohstoffe oder Währungen sein.

Die nachfolgende Abhandlung soll Ihnen einen Überblick über die wesentlichen am Markt üblichen Erscheinungsformen von Zertifikaten geben. Eine Darstellung aller möglichen Erscheinungsformen ist nicht bezweckt.

Beschreibung

Mit einem Zertifikat erwerben Sie also keine Eigentums- oder Aktionärsrechte an einem Unternehmen. Es handelt sich um ein komplexes Finanzinstrument, das zudem in allen Eigenschaften – also zum Beispiel Laufzeit, Zins- oder Rückzahlung - durch den jeweiligen Emittenten frei ausgestaltet werden kann. Daher ist die genaue Funktionsweise eines Zertifikats häufig schwer zu verstehen und das Angebot groß und kaum zu überschauen.

ThemaFrageErläuterung
Mögliche ZieleWann könnte ein Zertifikat für mich sinnvoll sein?Ein Zertifikat gibt dem Investor die Möglichkeit, komplexe Anlagestrategien auch mit kleinen Beträgen und in einem Produkt abbilden zu können. Darüber hinaus eröffnet es den Zugang zu Anlageklassen, die dem Privatanleger meistens nicht verfügbar sind. Je nach Ausgestaltung eines Zertifikats kann ein (entsprechend erfahrener) Investor auf unterschiedliche Marktlagen setzen – auf steigende, fallende oder auch stagnierende Märkte – und daraus Gewinne erzielen.
RisikenWelche Gefahren birgt eine Anlage in ein Zertifikat?

  • Verlustrisiko: Aufgrund der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten können Zertifikate alle Risiken mit sich bringen, die bei einer Anlage in ein Finanzinstrument auftreten können, und zwar bis hin zum Totalverlust. Teilweise können mit einem Zertifikat auch gleich mehrere Risiken auf einmal verbunden sein. Die Wertentwicklung hängt von vielen verschiedenen Parametern ab, die sich zusätzlich noch untereinander beeinflussen können.
  • Komplexe Konstruktion: Welche einschlägigen Risiken mit einem konkreten Zertifikat verbunden sind, kann der Anleger aufgrund der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten nur aus den jeweiligen Angebotsbedingungen erkennen. Daher sollten Sie nur in ein Zertifikat investieren, wenn Sie das Produkt und seine Risiken sowie die Anlagestrategie verstanden haben. Fragen Sie sich also, wie weit Ihre Risikobereitschaft geht, welche Erträge Sie erreichen wollen und welche Verluste Sie verkraften können.
NutzenWas kann mir die Anlage in Zertifikate bringen?

Zertifikate erlauben es, in Märkte zu investieren, die für Privatanleger ansonsten nicht oder nur schwer zugänglich sind.


Zertifikate lassen sich unterschiedlich gestalten. Davon hängt es ab, ob Anleger von positiven oder negativen Entwicklungen des zugrundeliegenden Basiswerts profitieren.


Bei Zertifikaten ist es durch die vom Anleger übernommenen Risiken möglich, eine Rendite über dem üblichen Marktzins zu erzielen, sofern die Erwartungen tatsächlich eintreten. Voraussetzung ist, dass sich dabei die Markterwartung des Investors mit der Anlagestrategie des Zertifikats deckt.


Auch hier gilt: Hohe Renditen sind in der Regel nur mit hohen Risiken zu erzielen.

Eigene PflichtenWelche Pflichten und Kosten kommen beim Kauf eines Zertifikats auf mich zu?

Der Preis setzt sich üblicherweise aus dem Nennwert des Zertifikats und einem Ausgabeaufschlag zusammen. Der Anleger ist verpflichtet, dem Verkäufer den Kaufpreis zu zahlen.


Durch die Verwahrung des Zertifikats in einem Depot können Nebenkosten entstehen.


Wird ein Zertifikat während der Laufzeit verkauft, entstehen Kosten für die Abwicklung dieser Transaktion.


Auch wenn ein Zertifikat eingelöst, also zurückgegeben wird, können Kosten für die Abwicklung anfallen.

KündigungKann ich ein Zertifikat jederzeit wieder verkaufen?Zertifikate werden üblicherweise an der Börse gehandelt und lassen sich dort auch jederzeit wieder verkaufen. Das setzt allerdings voraus, dass es dafür überhaupt potenzielle Käufer gibt.
Hinweis- und Veröffent-lichungspflichten des AnbietersWelche Informationen muss mir der Anbieter zur Verfügung stellen?

Für Zertifikate, die öffentlich angeboten oder an einem geregelten Markt zugelassen werden sollen, muss in der Regel ein Prospekt erstellt und veröffentlicht werden. Dieser wird von der BaFin geprüft. Erst, wenn sie ihn gebilligt hat, darf er veröffentlicht werden. Die BaFin prüft jeweils, ob der Prospekt verständlich und vollständig ist und keine inneren Widersprüche aufweist. Sie prüft also seine sogenannte Kohärenz, nicht aber, ob die Angaben im Prospekt zutreffend sind und die Ausgestaltung des Zertifikats tragfähig ist.

Darüber hinaus muss ein Emittent einer Schuldverschreibung, die als verpacktes Anlageprodukt im Sinne der PRIIPs-VO einzustufen ist, auch ein Basisinformationsblatt für dieses Produkt veröffentlichen. Darin werden die grundlegenden Merkmale und Risiken eines Produkts aufgeführt. Außerdem muss der Berater Ihnen bei einer Anlagenberatung eine sogenannte Geeignetheitserklärung zur Verfügung stellen. In der Geeignetheitserklärung muss der Berater angeben, weshalb dieses Zertifikat/Produkt zu Ihnen passt, also für Sie geeignet ist. Daneben erhalten Sie als Kunde von Ihrem Institut ein weiteres Dokument, die sogenannten ex-ante-Kosteninformationen. Daraus geht hervor, welche Kosten und Nebenkosten im Zusammenhang mit dem Kauf des Zertifikates/Produkts entstehen. Bestehen Sie unbedingt darauf, diese Unterlagen zu erhalten!

Häufig finden sich aber auch Informationen im Internet, etwa auf der Homepage des Emittenten des Zertifikates unter „Investor Relations“.

Vertriebswege und AnbieterWo kann ich Zertifikate kaufen?Zertifikate können Sie zum Beispiel bei Banken, Sparkassen und Finanzdienstleistungsinstituten kaufen. Dies ist sowohl mit als auch ohne Beratung möglich.

Wissenswertes für Anleger

ThemaFrageErläuterung
Typisches AnlegerprofilFür wen sind Zertifikate geeignet?

Zertifikate eignen sich für erfahrene Anleger. Sie sollten sich mit dieser Anlageform gründlich auseinandersetzen und die Eigenschaften dieses Produkts sowie die damit einhergehenden Risiken verstanden haben. Dann lassen sich mit Hilfe dieses Produkts gezielt bestimmte – zum Teil komplexe – Anlagestrategien umsetzen, und dies auch schon mit kleineren Beträgen.

Als Anleger ist es allein Ihnen überlassen, das Produkt zu verstehen. Sie müssen auch selbst Chancen und Risiken dieser Investition abwägen. Alle Risiken und Entscheidungen, die mit dieser Form der Geldanlage verbunden sind, tragen allein Sie als Anleger.

SteuernSind steuerliche Aspekte relevant?Bei allen Geldanlagen können Steuern anfallen. Daher sollten Sie steuerliche Aspekte berücksichtigen, bevor Sie sich für eine Anlage entscheiden. Falls Sie hierzu Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater oder an einen Steuerberater.
Aufsicht und RegulierungWie werden Zertifikate und ihr Vertrieb beaufsichtigt?

Zu Prospekt- und PRIIP-Pflichten siehe oben unter „Hinweis- und Veröffentlichungspflichten des Anbieters“.


Darüber hinaus beaufsichtigt die BaFin Banken, Sparkassen und Finanzdienstleistungsinstitute als Anbieter von Zertifikaten im Rahmen ihrer Solvenz- und Verhaltensaufsicht. Dabei liegt der Schwerpunkt allerdings auf dem gesamten Unternehmen und seinem Vertrieb, nicht aber auf einzelnen angebotenen Produkten. Banken und Finanzdienstleistungsinstitute sind verpflichtet, ihre Anlageberater und Honorar-Anlageberater der BaFin anzuzeigen. Die Berater werden mittelbar über die Institutsaufsicht überwacht. Eine Produktprüfung nimmt die BaFin nicht vor.

Weitere InformationenBesonderheiten von Zertifikaten

Die Emittenten haben vielfältige Möglichkeiten, um ein Zertifikat auszugestalten. Daher ist bei jedem Zertifikat eine genaue Prüfung der Eigenschaften unbedingt notwendig. Selbst kleinste Abweichungen zwischen zwei Zertifikaten können enorme Veränderungen von großer Tragweite im Chance-Risiko-Verhältnis nach sich ziehen.


Beachten Sie, dass zwar ähnliche, aber keine identischen Zertifikate existieren.

Kapitalschutz-Zertifikate

ThemaFrageErläuterung
FunktionsweiseWie funktionieren Kapitalschutz-Zertifikate?

Kapitalschutz-Zertifikate werden je nach Anbieter auch Garantie-Zertifikate genannt. Sie zeichnen sich grundsätzlich dadurch aus, dass sich der Emittent dazu verpflichtet, dem Anleger den Nennwert des Zertifikats am Laufzeitende zurückzuzahlen. Während der Laufzeit greift der Kapitalschutz nicht. Der Kapitalschutz erfasst auch nicht die Transaktionskosten, wie z. B. einen möglichen Ausgabeaufschlag oder den Kaufpreis des Zertifikats, soweit dieser den Nennwert übersteigt. Auch wird das Gesamtrisiko der Anlage nicht von dem Kapitalschutz erfasst.

Die Auszahlung von Erträgen oder Gewinnen hängt bei einem Kapitalschutz-Zertifikat von der Entwicklung des Basiswerts ab, auf den sich das Zertifikat bezieht. Basiswert kann beispielsweise eine Aktie oder ein Index sein. Kapitalschutz-Zertifikate können insbesondere derart konzipiert sein, dass anstelle von regelmäßigen Zinszahlungen ein Anleger an der positiven Entwicklung des Basiswerts teilhaben kann. Bei einer positiven Wertentwicklung des Basiswerts kann der Anleger somit einen Ertrag oder Gewinn aus der Kapitalanlage erzielen. Entwickelt sich der Basiswert allerdings nicht positiv, können Ertrags- oder Gewinnzahlungen in Gänze ausfallen.

Eine recht hohe Bekanntheit aus der Produktklasse der Kapitalschutz-Zertifikate haben in der Vergangenheit Anleihen mit Stufenzinsen erreicht, die z. B. in dieser Form angeboten wurden:
Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und bietet feste und steigende Zinssätzen für die ersten beiden Jahre (Zins im 1. Jahr 0,5 %/im 2. Jahr 0,8 %).
Die Zinssätze für die Jahre drei, vier und fünf orientierten sich dann an einem bestimmten, vertraglich festgelegten Referenzwert (z. B. EURIBOR oder EONIA).
Mitunter sind Kapitalschutz-Zertifikate auch mit einem sogenannten Cap versehen, bei dem eine Ertrags- oder Gewinnobergrenze festgelegt wird. Die Ertrags- oder Gewinnmöglichkeiten sind dann auf einen Höchstbetrag begrenzt. Neben den zuvor beschriebenen Kapitalschutz-Zertifikaten gibt es auch Teilkapitalschutz-Zertifikate, bei denen sich der Emittent nicht zur kompletten Rückzahlung des Nennwerts am Laufzeitende, sondern nur zur Rückzahlung eines Teils des investierten Kapitals am Laufzeitende verpflichtet. Insofern sollten Sie vor Kauf eines Zertifikats, das als Kapitalschutz-Zertifikat bezeichnet wird, darauf achten, ob der Kapitalschutz den Nennwert des Zertifikats oder nur einen Teil des investierten Kapitals fasst.

RisikenWelche Gefahren birgt eine Anlage in ein Kapitalschutz-Zertifikat?

- Emittentenrisiko
Die Bonität eines Emittenten kann sich während der Laufzeit ändern. Wenn der Emittent des Zertifikates zahlungsunfähig wird, besteht die Gefahr, dass Sie trotz Kapitalschutz einen Totalverlust erleiden.

- Produktbezogene Risiken
Soweit Zinszahlungen nicht fest vereinbart sind, sondern an konkrete Marktgegebenheiten anknüpfen, können diese Zinszahlungen je nach Marktentwicklung in Gänze ausfallen.
Der Handel mit Kapitalschutz-Zertifikaten erfolgt, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen.
Dies kann dazu führen, dass Sie im Extremfall davon abhängig sind, dass zum Zeitpunkt des gewünschten Verkaufs entsprechende Preise durch den Market Maker angeboten („gestellt“) werden.

- Kursänderungsrisiko
Während der Laufzeit sind Kursschwankungen und Preise unterhalb des Nennwerts möglich. Diese können insbesondere aus der negativen Kursentwicklung des Basiswerts oder steigenden Zinsen am Markt entstehen.

NutzenWas kann mir die Anlage in Kapitalschutz-Zertifikate bringen?Wegen der zugesagten Nennwertrückzahlung bietet das Kapitalschutz-Zertifikat die Möglichkeit, bei verringertem Verlustrisiko eine Rendite über dem üblichen Marktzins zu erzielen.

Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen

ThemaFrageErläuterung
FunktionsweiseWie funktionieren Bonitätsabhängige Schuld-verschreibungen?

Mit dem Erwerb von bonitätsabhängigen Schuldverschreibungen investieren Sie in ein Wertpapier, dessen Rendite, Laufzeit und Rückzahlung sich allerdings maßgeblich nach der Kreditwürdigkeit (=Bonität) eines zuvor festgelegten Schuldners bestimmt. Das ist der sogenannte Referenzschuldner.

Entscheidend ist dabei das Eintreten oder Nichteintreten eines definierten „Kreditereignisses“ (wie z. B. Insolvenz, Restrukturierung von Verbindlichkeiten, Zahlungsausfälle) beim Referenzschuldner.

Tritt während der Laufzeit ein solches Kreditereignis nicht ein, erhalten Sie den Nennbetrag der Schuldverschreibung mit der Verzinsung für die gesamte Laufzeit zurück.

Tritt hingegen während der Laufzeit ein Kreditereignis ein, kommt es zu einer vorzeitigen Fälligkeit der Schuldverschreibung.
Dann entfällt die laufende Verzinsung und die Höhe der Rückzahlung bleibt deutlich unter dem Nennwert der Schuldverschreibung. Auch ein Totalverlust ist möglich.

Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen können sich dabei sowohl auf einzelne als auch auf mehrere Referenzschuldner (Korb-Struktur) beziehen. Handelt es sich um mehrere Referenzschuldner, muss hiermit eine Risikostreuung für Privatkunden einhergehen.

RisikenWelche Gefahren birgt eine Anlage in eine bonitätsabhängige Schuldverschreibung?

- Bonitätsrisiko des Referenzschuldners
Bei Eintritt eines Kreditereignisses wird das Zertifikat nicht zum Nennwert, sondern deutlich unter diesem Wert zurückgezahlt. Auch ein Totalverlust ist möglich.

Bei Eintritt eines Kreditereignisses entfallen Zinszahlungen.

- Emittentenrisiko
Die Bonität des Emittenten kann sich während der Laufzeit ändern. Wenn der Emittent des Zertifikates zahlungsunfähig wird, besteht die Gefahr, dass Sie einen Totalverlust erleiden.

- Produktbezogene Risiken
Der Handel mit bonitätsabhängigen Schuldverschreibungen erfolgt, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen.
Dies kann dazu führen, dass Sie im Extremfall davon abhängig sind, dass zum Zeitpunkt des gewünschten Verkaufs entsprechende Preise durch den Market-Maker angeboten („gestellt“) werden.

- Kursänderungsrisiko
Während der Laufzeit sind Kursschwankungen möglich, die insbesondere auf der Bonität des Referenzschuldners und der des Emittenten sowie dem allgemeinen Zinsniveau beruhen. Steigt das allgemeine Zinsniveau oder verschlechtert sich die Bonität des Referenzschuldners oder die des Emittenten, wirkt sich dies grundsätzlich negativ auf den Kurs der Schuldverschreibung aus.

NutzenWas kann mir die Anlage in Bonitätsabhängige Schuld-verschreibungen bringen?Es besteht die Möglichkeit, dass Sie im Verhältnis zu einem regulären festverzinslichen Wertpapier eine höhere Rendite erzielen können. Das liegt daran, dass Sie neben dem Emittentenausfallrisiko auch das Bonitätsrisiko des Referenzschuldners tragen. Sie sollten allerdings prüfen, ob Sie bereit sind, dieses Bonitätsrisiko für den gebotenen Renditeaufschlag zu tragen.

Aktienanleihen

ThemaFrageErläuterung
FunktionsweiseWie funktionieren Aktienanleihen?

Aktienanleihen funktionieren zunächst wie normale festverzinsliche Wertpapiere und bieten Ihnen während der Laufzeit einen festen Zinssatz.
Der maßgebliche Unterschied liegt dabei in der Art der Rückzahlung am Ende der Laufzeit.

Entscheidend ist, wie sich ein festgelegter Basiswert (bei der Aktienanleihe ist dies eine bestimmte Aktie) entwickelt. Handelt es sich beim Referenzwert um einen Aktienindex, spricht man analog von einer Indexanleihe.

Bewegt sich der Kurs des Basiswertes am Ende der Laufzeit oberhalb der festgelegten Kursschwelle, erhält der Anleger neben den Zinsen auch den Nennwert des Zertifikates zurück.

Der Kurs des Basiswertes kann am Ende der vereinbarten Laufzeit aber auch unter der vorher festgelegten Kursschwelle liegen. Neben den Zinsen erhält der Anleger anstelle des Nennwertes der Aktienanleihe die Lieferung einer vorher festgelegten Anzahl der Aktien (Bezugsverhältnis) des Basiswertes.

Die Zinszahlung erfolgt unabhängig von der Wertentwicklung des Basiswerts.

RisikenWelche Gefahren birgt eine Anlage in eine Aktienanleihe?

- Risiken am Laufzeitende
Die Art der Rückzahlung ist beim Erwerb einer Aktienanleihe noch ungewiss. Notiert der Basiswert am Laufzeitende unterhalb der festgelegten Kursschwelle, werden dem Anleger die entsprechenden Aktien geliefert. Bei einem sofortigen Verkauf der gelieferten Aktien können dem Anleger Verluste entstehen. Im schlimmsten Fall ist ein Totalverlust möglich, wenn der Basiswert selbst wertlos ist.

- Produktbezogene Risiken
Der Handel mit Aktienanleihen erfolgt, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen.

Dies kann dazu führen, dass Sie im Extremfall davon abhängig sind, dass zum Zeitpunkt des gewünschten Verkaufs entsprechende Preise durch den Market-Maker angeboten („gestellt“) werden.

- Emittentenrisiko
Die Bonität des Emittenten kann sich während der Laufzeit ändern. Wenn der Emittent des Zertifikates zahlungsunfähig wird, besteht die Gefahr, dass Sie einen Totalverlust erleiden.

-Kursänderungsrisiko
Während der Laufzeit sind Kursschwankungen möglich, die insbesondere auf der Kursentwicklung des Basiswerts beruhen können. Fallende Notierungen des Basiswerts wirken sich negativ auf den Kurs des Zertifikats aus.

NutzenWas kann mir die Anlage in Aktienanleihen bringen?Aufgrund ihrer Konstruktion besteht die Möglichkeit, dass Sie mit Aktienanleihen teilweise höhere Renditen erzielen können als mit „klassischen“ festverzinslichen Wertpapieren oder mit Unternehmensanleihen.

Discount-Zertifikate

ThemaFrageErläuterung
FunktionsweiseWie funktionieren Discount-Zertifikate?

Der Name „Discount“-Zertifikat bezieht sich darauf, dass Sie als Anleger mit einem Abschlag gegenüber dem aktuellen Börsenkurs in einen Basiswert investieren.
Das heißt, Sie zahlen für ein Discount-Zertifikat weniger, als wenn Sie z. B. direkt die Aktie kaufen würden, die den Basiswert des Zertifikats darstellt.

Gleichzeitig wird die Ertrags- bzw. Gewinnhöhe durch einen sogenannten „Cap“ begrenzt. Das ist eine zuvor festgelegte Kursobergrenze, bis zu deren Erreichen Sie an einer positiven Wertentwicklung des Basiswerts teilhaben können. Das heißt, wenn der Basiswert bei Laufzeitende des Zertifikats auf dem Cap notiert, wird Ihnen der damit einhergehende Höchstbetrag ausgezahlt. Auch wenn der Basiswert höher notiert als der Cap, erhalten Sie lediglich diesen Höchstbetrag. Notiert der Basiswert unterhalb des Caps, wird Ihnen entweder die Aktie geliefert, die den Basiswert des Zertifikats darstellt, oder der dem Basiswert entsprechende Betrag ausgezahlt.

RisikenWelche Gefahren birgt eine Anlage in ein Discount-Zertifikat?

- Risiken am Laufzeitende
Liegt der Rückzahlungsbetrag bzw. der Wert der gelieferten Aktien unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses unter dem Kaufpreis des Zertifikats, erleidet der Anleger einen Verlust. Ein Totalverlust ist dann möglich, wenn der Basiswert wertlos ist.

- Emittentenrisiko
Die Bonität des Emittenten kann sich während der Laufzeit ändern. Wenn der Emittent des Zertifikates zahlungsunfähig wird, besteht die Gefahr, dass Sie einen Totalverlust erleiden.

- Produktbezogene Risiken
Der Handel mit Discount-Zertifikaten erfolgt, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen.
Dies kann dazu führen, dass Sie im Extremfall davon abhängig sind, dass zum Zeitpunkt des gewünschten Verkaufs entsprechende Preise durch den Market-Maker angeboten („gestellt“) werden. Bei der Lieferung von Aktien besteht zudem das Risiko, dass diese im Zusammenhang mit einem beabsichtigten Verkauf nicht liquidiert werden können.

- Kursänderungsrisiko
Während der Laufzeit sind Kursschwankungen möglich, die insbesondere auf der Kursentwicklung des Basiswerts beruhen können. Fallende Notierungen des Basiswerts wirken sich negativ auf den Kurs des Zertifikats aus

NutzenWas kann mir die Anlage in Discount-Zertifikate bringen?

Durch die Gewährung eines Abschlags auf den Basiswert beim Kauf des Zertifikats wird ein begrenzter Schutz vor Kursverlusten geboten, nämlich insoweit, als der Wert des Basiswerts zum Laufzeitende nicht den Kaufpreis unterschreitet.

Durch diese Konstruktion kann die Möglichkeit bestehen, dass Sie auch bei stagnierenden oder leicht fallenden Kursen eine positive Rendite erwirtschaften.

Bonus-Zertifikate

ThemaFrageErläuterung
FunktionsweiseWie funktionieren Bonus-Zertifikate?

Bei Bonus-Zertifikaten besteht die Möglichkeit, einen Ertrag zu erwirtschaften, obwohl der Kurs des Basiswerts stagniert oder bis zu einem gewissen Punkt sogar fällt. Gleichzeitig partizipieren Sie in voller Höhe an der Entwicklung des Basiswerts, wenn dessen Kurs steigt.

Das funktioniert so: Bei der Emission des Bonus-Zertifikates werden zwei Kursschwellen festgesetzt. Das ist einmal eine Kursschwelle, die unterhalb des zum Emissionszeitpunkt festzulegenden Basiswertkurses liegt, die sogenannte Barriere. Außerdem wird ein Bonuslevel festgelegt, das oberhalb des Basiswertkurses liegt. Bewegt sich der Kurs des Basiswerts während der Laufzeit immer zwischen der Barriere und dem Bonuslevel, erhalten Sie mindestens den sogenannten Bonusbetrag. Wenn der Kurs des Basiswerts das Bonuslevel am Ende der Laufzeit übersteigt, können Sie zusätzlich an der Entwicklung des Basiswertes partizipieren. Wenn der Kurs des Basiswerts die Barriere allerdings während der gesamten Laufzeit einmal berührt oder diese unterschreitet, erlischt Ihr Anspruch auf den Bonusbetrag. Dann erhalten Sie am Laufzeitende den jeweils dem Basiswert entsprechenden Betrag.

RisikenWelche Gefahren birgt eine Anlage in ein Bonus-Zertifikat?

- Risiken am Laufzeitende
Mit dem Kauf eines Bonus-Zertifikats haben Sie zwar die Möglichkeit, auch bei leicht fallenden Kursen einen Ertrag zu erzielen. Dabei ist aber zu beachten, dass der Bonusanspruch entfällt, sobald die Barriere während der gesamten Laufzeit auch nur einmal berührt oder unterschritten wird. Das heißt, dass Sie in diesem Fall das komplette Kursrisiko des Basiswertes tragen. Wenn der Kurs des Basiswerts sinkt, sinkt auch Ihr Rückzahlungsanspruch in gleichem Maß. Ist der Basiswert wertlos, erleiden Sie einen Totalverlust.

- Emittentenrisiko
Die Bonität des Emittenten kann sich während der Laufzeit ändern. Wenn der Emittent des Zertifikates zahlungsunfähig wird, besteht die Gefahr, dass Sie einen Totalverlust erleiden.

- Produktbezogene Risiken
Der Handel mit Bonus-Zertifikaten erfolgt, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen.
Dies kann dazu führen, dass Sie im Extremfall davon abhängig sind, dass zum Zeitpunkt des gewünschten Verkaufs entsprechende Preise durch den Market-Maker angeboten („gestellt“) werden.

- Kursänderungsrisiko
Während der Laufzeit sind Kursschwankungen möglich, die insbesondere auf der Kursentwicklung des Basiswerts beruhen können. Fallende Notierungen des Basiswerts wirken sich negativ auf den Kurs des Zertifikats aus.

NutzenWas kann mir die Anlage in Bonus-Zertifikate bringen?Auch bei leicht fallenden oder stagnierenden Kursen bietet das Bonuslevel die Möglichkeit, dass Sie einen Gewinn erzielen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, dass Sie in vollem Umfang an dem steigenden Kurs des Basiswerts partizipieren (wenn nämlich der Basiswert am Laufzeitende höher als das Bonuslevel ist und während der Laufzeit zu keinem Zeitpunkt auf beziehungsweise unter die Barriere abgesunken ist).

Index-Zertifikate

ThemaFrageErläuterung
FunktionsweiseWie funktionieren Index-Zertifikate?

Bei Index-Zertifikaten dient ein festgelegter Index als Basiswert. Das Index-Zertifikat bildet die Entwicklung dieses Indexes nahezu 1:1 ab. Oft dienen bekannte Aktienindizes wie z. B. der DAX als Basiswert von Index-Zertifikaten. Es gibt aber auch Indizes, die sich nicht auf die Entwicklung von Aktien, sondern z. B. auf die Wertentwicklung von Rohstoffen beziehen. Wenn Sie die Entwicklung eines Aktienindexes durch den Kauf der darin enthaltenen Einzelaktien nachbilden wollten, würden durch die Vielzahl der erforderlichen Transaktionen hohe Transaktionskosten für Sie anfallen, weil Sie hierzu alle Werte, die in dem zugrundeliegenden Index enthalten sind, in der entsprechenden Gewichtung kaufen müssten. Wenn Sie ein Index-Zertifikat kaufen, können Sie aber durch den Kauf eines einzigen Zertifikates an der Entwicklung eines gesamten Marktes teilhaben. Das heißt, wenn der Kurs des zugrundeliegenden Index fällt, fällt auch der Kurs Ihres Zertifikates im entsprechenden Verhältnis. Wenn der Kurs steigt, steigt der Kurs Ihres Zertifikates im entsprechenden Verhältnis.

In der Regel haben Index-Zertifikate keine vom Emittenten definierte Haltedauer bzw. Laufzeit.
Jedoch hat der Emittent regelmäßig ein ordentliches Kündigungsrecht. Dieses kann er unter bestimmten Bedingungen unabhängig von der an sich unbegrenzten Laufzeit ausüben. Dann wird Ihnen ein offiziell berechneter Abrechnungspreis zurückgezahlt. Grundsätzlich besteht bei Anlagezertifikaten eine Kündigungsfrist von mindestens einem Monat.

RisikenWelche Gefahren birgt eine Anlage in ein Index-Zertifikat?

- Produktbezogene Risiken
Es besteht die Gefahr, dass der Index, auf den sich das Zertifikat bezieht, unerwartet stark fällt. Das schlägt sich dann auch in dem Betrag nieder, der Ihnen zurückgezahlt wird.
Wenn der Wert des Index auf Null fällt, kann es sogar sein, dass Sie einen Totalverlust erleiden.
Der Handel mit Index-Zertifikaten erfolgt, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen.
Dies kann dazu führen, dass Sie im Extremfall davon abhängig sind, dass zum Zeitpunkt des gewünschten Verkaufs entsprechende Preise durch den Market-Maker angeboten („gestellt“) werden.

Wenn Sie sich dazu entschließen, ein Zertifikat auf einen Kurs-Index zu erwerben, sollten Sie auch berücksichtigen, dass Sie nicht an der Auszahlung von Erträgen partizipieren.

- Emittentenrisiko
Die Bonität des Emittenten kann sich während der Laufzeit ändern. Wenn der Emittent des Zertifikates zahlungsunfähig wird, besteht die Gefahr, dass Sie einen Totalverlust erleiden.

- Kursänderungsrisiko
Während der Laufzeit sind Kursschwankungen möglich, die insbesondere auf der Kursentwicklung des Basiswerts beruhen können. Fallende Notierungen des Basiswerts wirken sich negativ auf den Kurs des Zertifikats aus.

NutzenWas kann mir die Anlage in Index-Zertifikate bringen?Wenn Sie ein Index-Zertifikat kaufen, können Sie durch den Kauf eines einzigen Zertifikates an der Entwicklung eines ganzen Marktes teilhaben.

Outperformance-/Sprint-Zertifikate

ThemaFrageErläuterung
FunktionsweiseWie funktionieren Outperformance- und Sprint-Zertifikate?

Outperformance- und Sprintzertifikate zielen darauf ab, dass der Käufer überproportional vom steigenden Kurs des Basiswerts profitiert.
Das soll wie folgt erreicht werden:

Bei der Emission des Zertifikates wird ein Referenzwert festgelegt. Der Referenzwert entspricht zumeist dem Kurs des Basiswerts zum Emissionszeitpunkt. Außerdem wird ein Partizipationsfaktor bestimmt. Dieser Faktor, z. B. in Höhe von 1,5, gibt an, in welchem Verhältnis Sie als Käufer von einem Anstieg des Basiswerts ab dem Zeitpunkt partizipieren, ab dem der Basiswert den Referenzwert übersteigt. Es könnte auch gesagt werden, der Partizipationsfaktor lege den sogenannten „Hebel“ fest, mit dem Sie an Kurssteigerungen des Basiswerts teilhaben. Wenn der Basiswert den Referenzwert am Laufzeitende übersteigt, wird der Kurs des Basiswerts oberhalb des Referenzwerts mit dem Partizipationsfaktor multipliziert. Durch diese Konstruktion können Sie als Käufer überproportional an einem Kursanstieg partizipieren.

Bei Sprintzertifikaten ist die Möglichkeit des überproportionalen Gewinns auf eine Höchstgrenze begrenzt. Diese nennt man auch Cap und wird durch den Emittenten bei Emission des Zertifikates festgesetzt.

RisikenWelche Gefahren birgt eine Anlage in ein Outperformance- oder Sprint-Zertifikat?

- Risiko zum Laufzeitende
Wenn der Kurs des Basiswerts fällt, droht ein Verlust des von Ihnen eingesetzten Kapitals bis hin zum Totalverlust.

- Emittentenrisiko
Die Bonität des Emittenten kann sich während der Laufzeit ändern. Wenn der Emittent des Zertifikates zahlungsunfähig wird, besteht die Gefahr, dass Sie einen Totalverlust erleiden.

- Produktbezogene Risiken
Der Handel mit Outperformance- oder Sprintzertifikaten erfolgt, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen.
Dies kann dazu führen, dass Sie im Extremfall davon abhängig sind, dass zum Zeitpunkt des gewünschten Verkaufs entsprechende Preise durch den Market-Maker angeboten („gestellt“) werden.

- Kursänderungsrisiko
Während der Laufzeit sind Kursschwankungen möglich, die insbesondere auf der Kursentwicklung des Basiswerts beruhen können. Fallende Notierungen des Basiswerts wirken sich negativ auf den Kurs des Zertifikats aus.

NutzenWas kann mir die Anlage in Outperformance- und Sprint-Zertifikate bringen?Das Outperformance- und Sprintzertifikat bietet die Möglichkeit, außerverhältnismäßig an der Steigerung des Basiswerts teilzuhaben, wenn der Basiswert den zuvor festgelegten Referenzwert bei Laufzeitende übersteigt.

Faktor-Zertifikate

ThemaFrageErläuterung
FunktionsweiseWie funktionieren Faktor-Zertifikate?

Bei Faktor-Zertifikaten kann für Anleger die Möglichkeit bestehen, an der positiven Wertentwicklung (Long-Strategie) oder an der negativen Wertentwicklung (Short-Strategie) eines Basiswerts überproportional teilzuhaben. Bei der Long-Strategie sind die Zertifikate darauf angelegt, dass der Anleger von steigenden Kursen des Basiswerts profitiert. Bei der Short-Strategie sind die Zertifikate darauf angelegt, dass der Anleger von fallenden Kursen des Basiswerts profitiert. Basiswert kann eine Aktie, ein Index, ein Rohstoff-Future oder eine Währung sein. Die überproportionale Teilhabe an der Wertentwicklung resultiert aus einem festgelegten bzw. nicht dynamischen Hebel, der Wesensmerkmal eines Faktor-Zertifikats ist. Der Wert solcher Faktor-Zertifikate schwankt aufgrund ihres Hebels stärker als der Wert des zugrundeliegenden Basiswertes.
Je größer der Hebel, desto stärker reagiert der Wert des jeweiligen Zertifikates auf die Veränderung des zugrunde liegenden Basiswertes.

So reagiert z. B. ein Faktor-Zertifikat, das mit einem Hebel von 5 ausgestattet ist, auf eine Kursveränderung des Basiswertes um 10 % mit einer Wertveränderung um 50 %.

Ein wesentlicher Unterschied zu -> Optionsscheinen (Link) ist dabei, dass der Hebel über die komplette Laufzeit konstant bleibt.

Außerdem haben Faktor-Zertifikate grundsätzlich eine unbegrenzte Laufzeit. Der Emittent behält sich hier in der Regel vor, das Zertifikat täglich kündigen zu können.

RisikenWelche Gefahren birgt eine Anlage in ein Faktor-Zertifikat?

- Produktbezogene Risiken
Aufgrund des in Faktor-Zertifikaten enthaltenen Hebels kann der Wert des Zertifikats täglich stark schwanken. Es besteht das Risiko, dass ein Anleger sehr hohe Verluste bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals erleiden kann.

Darüber hinaus kann sich der Kurs des Faktor-Zertifikats im zeitlichen Verlauf aus der Perspektive des Anlegers unerwartet entwickeln. Das zeigt folgendes Beispiel:

Ein Anleger hat ein Faktor-Zertifikat mit Bezug auf einen bestimmten Basiswert erworben.
Der Kurs des Basiswertes schwankt zehn Tage lange stark und notiert nach zehn Tagen wieder zu dem Wert, den er am Anfang der Phase hatte.
Der Anleger rechnet in der Regel damit, dass auch sein Faktor-Zertifikat dann wieder den gleichen Wert wie zu Beginn der zehntägigen Schwankungsphase besitzt.

Das ist bei Faktor-Zertifikaten aufgrund ihrer Methodik in Bezug auf die Wertermittlung aber nicht der Fall.
Denn für diese Produkte wird täglich der prozentuale Gewinn/Verlust des Basiswertes berechnet und der jeweilige Tagesendstand als Berechnungsgrundlage für den Folgetag festgelegt. Dies wird als „Verkettung“ bezeichnet.
Dadurch kann der Kurs des zugehörigen Faktor-Zertifikats zu diesem Zeitpunkt, je nach Produkt und Hebel, teilweise erheblich vom Kurs zum Beginn dieser Phase abweichen.
Im konkreten Beispiel hat das Faktor-Zertifikat am Ende der zehntägigen Phase, in denen der Kurs des Basiswertes nach den starken Schwankungen wieder zum Anfangswert zurückgekehrt ist, einen erheblich geringeren Wert.

Auch besteht das Risiko einer sogenannten negativen Seitwärtsrendite, wenn das Zertifikat vor allem bei längerer Haltedauer trotz seitwärtsverlaufendem Kurspfades des Basiswertes erhebliche Verluste aufweist.

Da zusätzlich noch weitere Faktoren auf den Preis des Faktor-Zertifikates einwirken können, kann die Kursentwicklung für den Anleger teilweise nur schwer nachvollziehbar sein.

Faktor-Zertifikate sind darüber hinaus in der Regel mit einem täglichen Kündigungsrecht des Emittenten ausgestattet.
Dies kann zu der Situation führen, dass Sie als Anleger, trotz des Erwerbs des „richtigen“ Faktor-Zertifikats und einer positiven Wertentwicklung, nicht im erwarteten Umfang an der Kursentwicklung des entsprechenden Basiswertes teilhaben können, da es vom Emittenten gekündigt wird. Darüber hinaus ist ein Aussitzen von Verlusten gerade bei hohen Hebeln nur eingeschränkt möglich.

Der Handel mit Faktor-Zertifikaten erfolgt schließlich, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen.
Dies kann dazu führen, dass Sie im Extremfall davon abhängig sind, dass zum Zeitpunkt des gewünschten Verkaufs entsprechende Preise durch den Market-Maker angeboten („gestellt“) werden.

- Emittentenrisiko
Die Bonität des Emittenten kann sich während der Laufzeit ändern. Wenn der Emittent des Zertifikates zahlungsunfähig wird, besteht die Gefahr, dass Sie einen Totalverlust erleiden.

NutzenWas kann mir die Anlage in Faktor-Zertifikate bringen?Wenn sich der Kurs des Basiswertes in die für das jeweilige Produkt aus Sicht des Anlegers „richtige“, Richtung bewegt, können kurzfristig hohe Renditen erzielt werden. „Kurzfristig“ bedeutet in diesem Zusammenhang zum Beispiel eine Haltedauer von einem Tag.

Optionsscheine

ThemaFrageErläuterung
FunktionsweiseWie funktionieren Optionsscheine?

Mit einem Optionsschein kaufen Sie von einem Verkäufer (=Emittent) für einen festgelegten Zeitraum (=“Laufzeit“) das Recht, ein bestimmtes Finanzinstrument („Basiswert“ oder „Underlying“) zu einem vorher festgelegten Kurs („Basispreis“) entweder zu kaufen (=“Call-Optionsschein“) oder zu verkaufen (=“Put-Optionsschein“).
Als Käufer haben Sie dabei die Option/das Wahlrecht, ob Sie dieses Recht ausüben oder nicht. Sie haben aber keine Verpflichtung, dies zu tun.

Optionsscheine enthalten einen sogenannten Hebel. Dies bedeutet, dass der Kurs eines Optionsscheines überproportional auf Kursveränderungen des jeweiligen Basiswertes reagiert. Dieser Hebel ist dabei nicht fixiert. Vielmehr verändert er sich während der Laufzeit, abhängig von der Ausgestaltung des jeweiligen Optionsscheins und der Entwicklung des Basiswertes. Insofern unterscheidet sich der Hebel zum Faktor-Zertifikat, bei dem der Hebel eine konstante Größe ist.

Anders als bei Investments, z. B. in Aktien, können Sie als Anleger bei Optionsscheinen für Sie unvorteilhafte Entwicklungen am Markt nicht „aussitzen“.
Denn mit dem Ablauf der Laufzeit des Optionsscheines verfällt dieser wertlos.

Neben weiteren Faktoren bestimmen dabei hauptsächlich zwei Parameter den Wert eines Optionsscheines:

- Der innere Wert des Optionsscheins.
Dieser bestimmt sich nach dem Abstand des aktuellen Kurses des Basiswertes vom festgelegten Ausübungspreis des Optionsscheins (=“Strike-Price“).

Dazu ein Beispiel:
Ein Anleger hat einen Optionsschein gekauft, der ihm das Recht gewährt, eine Aktie der X AG zum Preis von 50 € zu kaufen (=Call-option).

Notiert die Aktie der X-AG heute an der Börse zum Kurs von 100 €, hat der Anleger das Recht, die Aktie mit seinem Optionsschein zu 50 € zu kaufen.
Somit hat der Optionsschein einen inneren Wert von 50 €.

Notiert die Aktie der X-AG dagegen aktuell bei 40 €, hat das Recht, die Aktie heute für 50 € kaufen zu können, keinen Wert.
Denn es wäre billiger, die Aktie direkt an der Börse für 40 € zu erwerben als zu 50 € über den Optionsschein.

- Der Zeitwert des Optionsscheins
Je länger die Restlaufzeit eines Optionsscheines ist, desto höher ist sein Zeitwert. (Zeitwert nimmt kontinuierlich während der Laufzeit ab)

Denn wenn ein Optionsschein noch eine lange Laufzeit hat, verbleibt für den Inhaber mehr Zeit, darauf zu warten, ob sich der Kurs des Basiswertes in die „richtige“ Richtung entwickelt, damit der innere Wert des Optionsscheines steigt.

RisikenWelche Gefahren birgt eine Anlage in ein Optionsschein?

- Produktbezogene Risiken
Das Risiko, einen Totalverlust zu erleiden, ist bei einer Anlage in Optionsscheinen sehr hoch.

Bewegt sich der Kurs des Basiswertes anders als erwartet, kann dies schnell zum vollständigen Verlust des investierten Kapitals führen.

Die Kurse von Optionsscheinen können während der Laufzeit wegen des Hebels stark schwanken.

Auch eine längere Seitwärtsbewegung des Kurses des zugrundliegenden Basiswertes führt zu Verlusten durch den abnehmenden Zeitwert des Optionsscheins und ggf. zu dessen wertlosem Verfall mit Ablauf der Laufzeit.

Teilweise ist die Funktion und Kursentwicklung eines Optionsscheins für einen Anleger nicht oder nur schwer nachvollziehbar.

Der Handel mit Optionsscheinen erfolgt, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen.
Dies kann dazu führen, dass Sie im Extremfall davon abhängig sind, dass zum Zeitpunkt des gewünschten Verkaufs entsprechende Preise durch den Market-Maker angeboten („gestellt“) werden.

- Emittentenrisiko
Die Bonität des Emittenten kann sich während der Laufzeit ändern. Wenn der Emittent des Optionsscheins zahlungsunfähig wird, besteht die Gefahr, dass Sie einen Totalverlust erleiden.

NutzenWas kann mir die Anlage in Optionsscheine bringen?Bei Optionsscheinen kann die Möglichkeit bestehen, mit relativ geringem Kapitaleinsatz in kurzer Zeit hohe Renditen zu erzielen. Das ist nämlich dann der Fall, wenn sich der Kurs des dem Optionsschein zugrundeliegenden Basiswertes innerhalb der Laufzeit in die aus Sicht des Anlegers „richtige“ Richtung entwickelt.

Knock-Out-Produkte

ThemaFrageErläuterung
FunktionsweiseWie funktionieren Knock-Out-Produkte?

Knock-Out-Produkte haben grundsätzlich die Eigenschaften von ->Optionsscheinen (Link), d.h. Sie können mit geringem Kapitaleinsatz überproportional an Kursbewegungen eines Basiswertes teilhaben. Diese werden oft als Turbo-Optionsscheine bezeichnet.

Allerdings sind Knock-Out-Produkte noch risikoreicher.
Denn zusätzlich zur hohen Schwankungsbreite von Optionsscheinen aufgrund des Hebels enthalten diese Papiere noch eine vorher definierte Kursschwelle („Knock-Out-Barriere“).
Berührt der Kurs des Basiswertes während der Laufzeit einmal diese Schwelle, verfällt das jeweilige Knock-Out-Produkt sofort wertlos.

RisikenWelche Gefahren birgt eine Anlage in ein Knock-Out-Produkt?

-Produktbezogene Risiken
Das Risiko, einen Totalverlust zu erleiden, ist bei einer Anlage in Knock-Out-Produkten sehr hoch.

Bei Erreichen der Knock-out-Schwelle erleidet der Anleger sofort einen Totalverlust.
Es gibt danach keine Möglichkeit mehr, an späteren Erholungen des Basiswertes teilzuhaben.

Bewegt sich der Kurs des Basiswertes anders als vom Anleger erwartet, kann dies zum vollständigen Verlust des investierten Kapitals führen.

Die Kurse von Knock-Out-Produkten können während der Haltedauer wegen des enthaltenen Hebels stark schwanken.

Der Handel mit Knock-Out-Produkten erfolgt, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen.
Dies kann dazu führen, dass Sie im Extremfall davon abhängig sind, dass zum Zeitpunkt des gewünschten Verkaufs entsprechende Preise durch den Market-Maker angeboten („gestellt“) werden.

- Emittentenrisiko
Die Bonität des Emittenten kann sich während der Laufzeit ändern. Wenn der Emittent des Zertifikates zahlungsunfähig wird, besteht die Gefahr, dass Sie einen Totalverlust erleiden. .

NutzenWas kann mir die Anlage in Knock-Out-Produkte bringen?Bei Knock-Out-Papieren kann die Möglichkeit bestehen, mit geringem Kapitaleinsatz hohe Renditen zu erzielen, wenn der Kurs des Basiswertes sich aus Sicht des Anlegers in die „richtige“ Richtung bewegt.

Zusatzinformationen

Was Sie zu den Produktinformationen unbedingt beachten sollten

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