Stand:geändert am 08.04.2020 | Thema Verbraucherschutz Zertifikate auf einen Blick
Inhalt
Ein Zertifikat ist eine Schuldverschreibung, deren Wertentwicklung wiederum von der Wertentwicklung eines zugrundeliegenden Basiswerts abhängt. Basiswerte können unter anderem Aktien eines bestimmten Unternehmens, Indizes, aber genauso Rohstoffe oder Währungen sein.
Die nachfolgende Abhandlung soll Ihnen einen Überblick über die wesentlichen am Markt üblichen Erscheinungsformen von Zertifikaten geben. Eine Darstellung aller möglichen Erscheinungsformen ist nicht bezweckt.
Beschreibung
Mit einem Zertifikat erwerben Sie also keine Eigentums- oder Aktionärsrechte an einem Unternehmen. Es handelt sich um ein komplexes Finanzinstrument, das zudem in allen Eigenschaften – also zum Beispiel Laufzeit, Zins- oder Rückzahlung - durch den jeweiligen Emittenten frei ausgestaltet werden kann. Daher ist die genaue Funktionsweise eines Zertifikats häufig schwer zu verstehen und das Angebot groß und kaum zu überschauen.
Thema | Frage | Erläuterung |
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Mögliche Ziele | Wann könnte ein Zertifikat für mich sinnvoll sein? | Ein Zertifikat gibt dem Investor die Möglichkeit, komplexe Anlagestrategien auch mit kleinen Beträgen und in einem Produkt abbilden zu können. Darüber hinaus eröffnet es den Zugang zu Anlageklassen, die dem Privatanleger meistens nicht verfügbar sind. Je nach Ausgestaltung eines Zertifikats kann ein (entsprechend erfahrener) Investor auf unterschiedliche Marktlagen setzen – auf steigende, fallende oder auch stagnierende Märkte – und daraus Gewinne erzielen. |
Risiken | Welche Gefahren birgt eine Anlage in ein Zertifikat? |
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Nutzen | Was kann mir die Anlage in Zertifikate bringen? | Zertifikate erlauben es, in Märkte zu investieren, die für Privatanleger ansonsten nicht oder nur schwer zugänglich sind.
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Eigene Pflichten | Welche Pflichten und Kosten kommen beim Kauf eines Zertifikats auf mich zu? | Der Preis setzt sich üblicherweise aus dem Nennwert des Zertifikats und einem Ausgabeaufschlag zusammen. Der Anleger ist verpflichtet, dem Verkäufer den Kaufpreis zu zahlen.
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Kündigung | Kann ich ein Zertifikat jederzeit wieder verkaufen? | Zertifikate werden üblicherweise an der Börse gehandelt und lassen sich dort auch jederzeit wieder verkaufen. Das setzt allerdings voraus, dass es dafür überhaupt potenzielle Käufer gibt. |
Hinweis- und Veröffent-lichungspflichten des Anbieters | Welche Informationen muss mir der Anbieter zur Verfügung stellen? | Für Zertifikate, die öffentlich angeboten oder an einem geregelten Markt zugelassen werden sollen, muss in der Regel ein Prospekt erstellt und veröffentlicht werden. Dieser wird von der BaFin geprüft. Erst, wenn sie ihn gebilligt hat, darf er veröffentlicht werden. Die BaFin prüft jeweils, ob der Prospekt verständlich und vollständig ist und keine inneren Widersprüche aufweist. Sie prüft also seine sogenannte Kohärenz, nicht aber, ob die Angaben im Prospekt zutreffend sind und die Ausgestaltung des Zertifikats tragfähig ist. Darüber hinaus muss ein Emittent einer Schuldverschreibung, die als verpacktes Anlageprodukt im Sinne der PRIIPs-VO einzustufen ist, auch ein Basisinformationsblatt für dieses Produkt veröffentlichen. Darin werden die grundlegenden Merkmale und Risiken eines Produkts aufgeführt. Außerdem muss der Berater Ihnen bei einer Anlagenberatung eine sogenannte Geeignetheitserklärung zur Verfügung stellen. In der Geeignetheitserklärung muss der Berater angeben, weshalb dieses Zertifikat/Produkt zu Ihnen passt, also für Sie geeignet ist. Daneben erhalten Sie als Kunde von Ihrem Institut ein weiteres Dokument, die sogenannten ex-ante-Kosteninformationen. Daraus geht hervor, welche Kosten und Nebenkosten im Zusammenhang mit dem Kauf des Zertifikates/Produkts entstehen. Bestehen Sie unbedingt darauf, diese Unterlagen zu erhalten! Häufig finden sich aber auch Informationen im Internet, etwa auf der Homepage des Emittenten des Zertifikates unter „Investor Relations“. |
Vertriebswege und Anbieter | Wo kann ich Zertifikate kaufen? | Zertifikate können Sie zum Beispiel bei Banken, Sparkassen und Finanzdienstleistungsinstituten kaufen. Dies ist sowohl mit als auch ohne Beratung möglich. |
Wissenswertes für Anleger
Thema | Frage | Erläuterung |
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Typisches Anlegerprofil | Für wen sind Zertifikate geeignet? | Zertifikate eignen sich für erfahrene Anleger. Sie sollten sich mit dieser Anlageform gründlich auseinandersetzen und die Eigenschaften dieses Produkts sowie die damit einhergehenden Risiken verstanden haben. Dann lassen sich mit Hilfe dieses Produkts gezielt bestimmte – zum Teil komplexe – Anlagestrategien umsetzen, und dies auch schon mit kleineren Beträgen. Als Anleger ist es allein Ihnen überlassen, das Produkt zu verstehen. Sie müssen auch selbst Chancen und Risiken dieser Investition abwägen. Alle Risiken und Entscheidungen, die mit dieser Form der Geldanlage verbunden sind, tragen allein Sie als Anleger. |
Steuern | Sind steuerliche Aspekte relevant? | Bei allen Geldanlagen können Steuern anfallen. Daher sollten Sie steuerliche Aspekte berücksichtigen, bevor Sie sich für eine Anlage entscheiden. Falls Sie hierzu Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater oder an einen Steuerberater. |
Aufsicht und Regulierung | Wie werden Zertifikate und ihr Vertrieb beaufsichtigt? | Zu Prospekt- und PRIIP-Pflichten siehe oben unter „Hinweis- und Veröffentlichungspflichten des Anbieters“.
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Weitere Informationen | Besonderheiten von Zertifikaten | Die Emittenten haben vielfältige Möglichkeiten, um ein Zertifikat auszugestalten. Daher ist bei jedem Zertifikat eine genaue Prüfung der Eigenschaften unbedingt notwendig. Selbst kleinste Abweichungen zwischen zwei Zertifikaten können enorme Veränderungen von großer Tragweite im Chance-Risiko-Verhältnis nach sich ziehen.
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Kapitalschutz-Zertifikate
Thema | Frage | Erläuterung |
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Funktionsweise | Wie funktionieren Kapitalschutz-Zertifikate? | Kapitalschutz-Zertifikate werden je nach Anbieter auch Garantie-Zertifikate genannt. Sie zeichnen sich grundsätzlich dadurch aus, dass sich der Emittent dazu verpflichtet, dem Anleger den Nennwert des Zertifikats am Laufzeitende zurückzuzahlen. Während der Laufzeit greift der Kapitalschutz nicht. Der Kapitalschutz erfasst auch nicht die Transaktionskosten, wie z. B. einen möglichen Ausgabeaufschlag oder den Kaufpreis des Zertifikats, soweit dieser den Nennwert übersteigt. Auch wird das Gesamtrisiko der Anlage nicht von dem Kapitalschutz erfasst. Die Auszahlung von Erträgen oder Gewinnen hängt bei einem Kapitalschutz-Zertifikat von der Entwicklung des Basiswerts ab, auf den sich das Zertifikat bezieht. Basiswert kann beispielsweise eine Aktie oder ein Index sein. Kapitalschutz-Zertifikate können insbesondere derart konzipiert sein, dass anstelle von regelmäßigen Zinszahlungen ein Anleger an der positiven Entwicklung des Basiswerts teilhaben kann. Bei einer positiven Wertentwicklung des Basiswerts kann der Anleger somit einen Ertrag oder Gewinn aus der Kapitalanlage erzielen. Entwickelt sich der Basiswert allerdings nicht positiv, können Ertrags- oder Gewinnzahlungen in Gänze ausfallen. Eine recht hohe Bekanntheit aus der Produktklasse der Kapitalschutz-Zertifikate haben in der Vergangenheit Anleihen mit Stufenzinsen erreicht, die z. B. in dieser Form angeboten wurden: |
Risiken | Welche Gefahren birgt eine Anlage in ein Kapitalschutz-Zertifikat? | - Emittentenrisiko - Produktbezogene Risiken - Kursänderungsrisiko |
Nutzen | Was kann mir die Anlage in Kapitalschutz-Zertifikate bringen? | Wegen der zugesagten Nennwertrückzahlung bietet das Kapitalschutz-Zertifikat die Möglichkeit, bei verringertem Verlustrisiko eine Rendite über dem üblichen Marktzins zu erzielen. |
Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen
Thema | Frage | Erläuterung |
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Funktionsweise | Wie funktionieren Bonitätsabhängige Schuld-verschreibungen? | Mit dem Erwerb von bonitätsabhängigen Schuldverschreibungen investieren Sie in ein Wertpapier, dessen Rendite, Laufzeit und Rückzahlung sich allerdings maßgeblich nach der Kreditwürdigkeit (=Bonität) eines zuvor festgelegten Schuldners bestimmt. Das ist der sogenannte Referenzschuldner. Entscheidend ist dabei das Eintreten oder Nichteintreten eines definierten „Kreditereignisses“ (wie z. B. Insolvenz, Restrukturierung von Verbindlichkeiten, Zahlungsausfälle) beim Referenzschuldner. Tritt während der Laufzeit ein solches Kreditereignis nicht ein, erhalten Sie den Nennbetrag der Schuldverschreibung mit der Verzinsung für die gesamte Laufzeit zurück. Tritt hingegen während der Laufzeit ein Kreditereignis ein, kommt es zu einer vorzeitigen Fälligkeit der Schuldverschreibung. Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen können sich dabei sowohl auf einzelne als auch auf mehrere Referenzschuldner (Korb-Struktur) beziehen. Handelt es sich um mehrere Referenzschuldner, muss hiermit eine Risikostreuung für Privatkunden einhergehen. |
Risiken | Welche Gefahren birgt eine Anlage in eine bonitätsabhängige Schuldverschreibung? | - Bonitätsrisiko des Referenzschuldners Bei Eintritt eines Kreditereignisses entfallen Zinszahlungen. - Emittentenrisiko - Produktbezogene Risiken - Kursänderungsrisiko |
Nutzen | Was kann mir die Anlage in Bonitätsabhängige Schuld-verschreibungen bringen? | Es besteht die Möglichkeit, dass Sie im Verhältnis zu einem regulären festverzinslichen Wertpapier eine höhere Rendite erzielen können. Das liegt daran, dass Sie neben dem Emittentenausfallrisiko auch das Bonitätsrisiko des Referenzschuldners tragen. Sie sollten allerdings prüfen, ob Sie bereit sind, dieses Bonitätsrisiko für den gebotenen Renditeaufschlag zu tragen. |
Aktienanleihen
Thema | Frage | Erläuterung |
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Funktionsweise | Wie funktionieren Aktienanleihen? | Aktienanleihen funktionieren zunächst wie normale festverzinsliche Wertpapiere und bieten Ihnen während der Laufzeit einen festen Zinssatz. Entscheidend ist, wie sich ein festgelegter Basiswert (bei der Aktienanleihe ist dies eine bestimmte Aktie) entwickelt. Handelt es sich beim Referenzwert um einen Aktienindex, spricht man analog von einer Indexanleihe. Bewegt sich der Kurs des Basiswertes am Ende der Laufzeit oberhalb der festgelegten Kursschwelle, erhält der Anleger neben den Zinsen auch den Nennwert des Zertifikates zurück. Der Kurs des Basiswertes kann am Ende der vereinbarten Laufzeit aber auch unter der vorher festgelegten Kursschwelle liegen. Neben den Zinsen erhält der Anleger anstelle des Nennwertes der Aktienanleihe die Lieferung einer vorher festgelegten Anzahl der Aktien (Bezugsverhältnis) des Basiswertes. Die Zinszahlung erfolgt unabhängig von der Wertentwicklung des Basiswerts. |
Risiken | Welche Gefahren birgt eine Anlage in eine Aktienanleihe? | - Risiken am Laufzeitende - Produktbezogene Risiken Dies kann dazu führen, dass Sie im Extremfall davon abhängig sind, dass zum Zeitpunkt des gewünschten Verkaufs entsprechende Preise durch den Market-Maker angeboten („gestellt“) werden. - Emittentenrisiko -Kursänderungsrisiko |
Nutzen | Was kann mir die Anlage in Aktienanleihen bringen? | Aufgrund ihrer Konstruktion besteht die Möglichkeit, dass Sie mit Aktienanleihen teilweise höhere Renditen erzielen können als mit „klassischen“ festverzinslichen Wertpapieren oder mit Unternehmensanleihen. |
Discount-Zertifikate
Thema | Frage | Erläuterung |
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Funktionsweise | Wie funktionieren Discount-Zertifikate? | Der Name „Discount“-Zertifikat bezieht sich darauf, dass Sie als Anleger mit einem Abschlag gegenüber dem aktuellen Börsenkurs in einen Basiswert investieren. Gleichzeitig wird die Ertrags- bzw. Gewinnhöhe durch einen sogenannten „Cap“ begrenzt. Das ist eine zuvor festgelegte Kursobergrenze, bis zu deren Erreichen Sie an einer positiven Wertentwicklung des Basiswerts teilhaben können. Das heißt, wenn der Basiswert bei Laufzeitende des Zertifikats auf dem Cap notiert, wird Ihnen der damit einhergehende Höchstbetrag ausgezahlt. Auch wenn der Basiswert höher notiert als der Cap, erhalten Sie lediglich diesen Höchstbetrag. Notiert der Basiswert unterhalb des Caps, wird Ihnen entweder die Aktie geliefert, die den Basiswert des Zertifikats darstellt, oder der dem Basiswert entsprechende Betrag ausgezahlt. |
Risiken | Welche Gefahren birgt eine Anlage in ein Discount-Zertifikat? | - Risiken am Laufzeitende - Emittentenrisiko - Produktbezogene Risiken - Kursänderungsrisiko |
Nutzen | Was kann mir die Anlage in Discount-Zertifikate bringen? | Durch die Gewährung eines Abschlags auf den Basiswert beim Kauf des Zertifikats wird ein begrenzter Schutz vor Kursverlusten geboten, nämlich insoweit, als der Wert des Basiswerts zum Laufzeitende nicht den Kaufpreis unterschreitet. Durch diese Konstruktion kann die Möglichkeit bestehen, dass Sie auch bei stagnierenden oder leicht fallenden Kursen eine positive Rendite erwirtschaften. |
Bonus-Zertifikate
Thema | Frage | Erläuterung |
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Funktionsweise | Wie funktionieren Bonus-Zertifikate? | Bei Bonus-Zertifikaten besteht die Möglichkeit, einen Ertrag zu erwirtschaften, obwohl der Kurs des Basiswerts stagniert oder bis zu einem gewissen Punkt sogar fällt. Gleichzeitig partizipieren Sie in voller Höhe an der Entwicklung des Basiswerts, wenn dessen Kurs steigt. Das funktioniert so: Bei der Emission des Bonus-Zertifikates werden zwei Kursschwellen festgesetzt. Das ist einmal eine Kursschwelle, die unterhalb des zum Emissionszeitpunkt festzulegenden Basiswertkurses liegt, die sogenannte Barriere. Außerdem wird ein Bonuslevel festgelegt, das oberhalb des Basiswertkurses liegt. Bewegt sich der Kurs des Basiswerts während der Laufzeit immer zwischen der Barriere und dem Bonuslevel, erhalten Sie mindestens den sogenannten Bonusbetrag. Wenn der Kurs des Basiswerts das Bonuslevel am Ende der Laufzeit übersteigt, können Sie zusätzlich an der Entwicklung des Basiswertes partizipieren. Wenn der Kurs des Basiswerts die Barriere allerdings während der gesamten Laufzeit einmal berührt oder diese unterschreitet, erlischt Ihr Anspruch auf den Bonusbetrag. Dann erhalten Sie am Laufzeitende den jeweils dem Basiswert entsprechenden Betrag. |
Risiken | Welche Gefahren birgt eine Anlage in ein Bonus-Zertifikat? | - Risiken am Laufzeitende - Emittentenrisiko - Produktbezogene Risiken - Kursänderungsrisiko |
Nutzen | Was kann mir die Anlage in Bonus-Zertifikate bringen? | Auch bei leicht fallenden oder stagnierenden Kursen bietet das Bonuslevel die Möglichkeit, dass Sie einen Gewinn erzielen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, dass Sie in vollem Umfang an dem steigenden Kurs des Basiswerts partizipieren (wenn nämlich der Basiswert am Laufzeitende höher als das Bonuslevel ist und während der Laufzeit zu keinem Zeitpunkt auf beziehungsweise unter die Barriere abgesunken ist). |
Index-Zertifikate
Thema | Frage | Erläuterung |
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Funktionsweise | Wie funktionieren Index-Zertifikate? | Bei Index-Zertifikaten dient ein festgelegter Index als Basiswert. Das Index-Zertifikat bildet die Entwicklung dieses Indexes nahezu 1:1 ab. Oft dienen bekannte Aktienindizes wie z. B. der DAX als Basiswert von Index-Zertifikaten. Es gibt aber auch Indizes, die sich nicht auf die Entwicklung von Aktien, sondern z. B. auf die Wertentwicklung von Rohstoffen beziehen. Wenn Sie die Entwicklung eines Aktienindexes durch den Kauf der darin enthaltenen Einzelaktien nachbilden wollten, würden durch die Vielzahl der erforderlichen Transaktionen hohe Transaktionskosten für Sie anfallen, weil Sie hierzu alle Werte, die in dem zugrundeliegenden Index enthalten sind, in der entsprechenden Gewichtung kaufen müssten. Wenn Sie ein Index-Zertifikat kaufen, können Sie aber durch den Kauf eines einzigen Zertifikates an der Entwicklung eines gesamten Marktes teilhaben. Das heißt, wenn der Kurs des zugrundeliegenden Index fällt, fällt auch der Kurs Ihres Zertifikates im entsprechenden Verhältnis. Wenn der Kurs steigt, steigt der Kurs Ihres Zertifikates im entsprechenden Verhältnis. In der Regel haben Index-Zertifikate keine vom Emittenten definierte Haltedauer bzw. Laufzeit. |
Risiken | Welche Gefahren birgt eine Anlage in ein Index-Zertifikat? | - Produktbezogene Risiken Wenn Sie sich dazu entschließen, ein Zertifikat auf einen Kurs-Index zu erwerben, sollten Sie auch berücksichtigen, dass Sie nicht an der Auszahlung von Erträgen partizipieren. - Emittentenrisiko - Kursänderungsrisiko |
Nutzen | Was kann mir die Anlage in Index-Zertifikate bringen? | Wenn Sie ein Index-Zertifikat kaufen, können Sie durch den Kauf eines einzigen Zertifikates an der Entwicklung eines ganzen Marktes teilhaben. |
Outperformance-/Sprint-Zertifikate
Thema | Frage | Erläuterung |
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Funktionsweise | Wie funktionieren Outperformance- und Sprint-Zertifikate? | Outperformance- und Sprintzertifikate zielen darauf ab, dass der Käufer überproportional vom steigenden Kurs des Basiswerts profitiert. Bei der Emission des Zertifikates wird ein Referenzwert festgelegt. Der Referenzwert entspricht zumeist dem Kurs des Basiswerts zum Emissionszeitpunkt. Außerdem wird ein Partizipationsfaktor bestimmt. Dieser Faktor, z. B. in Höhe von 1,5, gibt an, in welchem Verhältnis Sie als Käufer von einem Anstieg des Basiswerts ab dem Zeitpunkt partizipieren, ab dem der Basiswert den Referenzwert übersteigt. Es könnte auch gesagt werden, der Partizipationsfaktor lege den sogenannten „Hebel“ fest, mit dem Sie an Kurssteigerungen des Basiswerts teilhaben. Wenn der Basiswert den Referenzwert am Laufzeitende übersteigt, wird der Kurs des Basiswerts oberhalb des Referenzwerts mit dem Partizipationsfaktor multipliziert. Durch diese Konstruktion können Sie als Käufer überproportional an einem Kursanstieg partizipieren. Bei Sprintzertifikaten ist die Möglichkeit des überproportionalen Gewinns auf eine Höchstgrenze begrenzt. Diese nennt man auch Cap und wird durch den Emittenten bei Emission des Zertifikates festgesetzt. |
Risiken | Welche Gefahren birgt eine Anlage in ein Outperformance- oder Sprint-Zertifikat? | - Risiko zum Laufzeitende - Emittentenrisiko - Produktbezogene Risiken - Kursänderungsrisiko |
Nutzen | Was kann mir die Anlage in Outperformance- und Sprint-Zertifikate bringen? | Das Outperformance- und Sprintzertifikat bietet die Möglichkeit, außerverhältnismäßig an der Steigerung des Basiswerts teilzuhaben, wenn der Basiswert den zuvor festgelegten Referenzwert bei Laufzeitende übersteigt. |
Faktor-Zertifikate
Thema | Frage | Erläuterung |
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Funktionsweise | Wie funktionieren Faktor-Zertifikate? | Bei Faktor-Zertifikaten kann für Anleger die Möglichkeit bestehen, an der positiven Wertentwicklung (Long-Strategie) oder an der negativen Wertentwicklung (Short-Strategie) eines Basiswerts überproportional teilzuhaben. Bei der Long-Strategie sind die Zertifikate darauf angelegt, dass der Anleger von steigenden Kursen des Basiswerts profitiert. Bei der Short-Strategie sind die Zertifikate darauf angelegt, dass der Anleger von fallenden Kursen des Basiswerts profitiert. Basiswert kann eine Aktie, ein Index, ein Rohstoff-Future oder eine Währung sein. Die überproportionale Teilhabe an der Wertentwicklung resultiert aus einem festgelegten bzw. nicht dynamischen Hebel, der Wesensmerkmal eines Faktor-Zertifikats ist. Der Wert solcher Faktor-Zertifikate schwankt aufgrund ihres Hebels stärker als der Wert des zugrundeliegenden Basiswertes. So reagiert z. B. ein Faktor-Zertifikat, das mit einem Hebel von 5 ausgestattet ist, auf eine Kursveränderung des Basiswertes um 10 % mit einer Wertveränderung um 50 %. Ein wesentlicher Unterschied zu -> Optionsscheinen (Link) ist dabei, dass der Hebel über die komplette Laufzeit konstant bleibt. Außerdem haben Faktor-Zertifikate grundsätzlich eine unbegrenzte Laufzeit. Der Emittent behält sich hier in der Regel vor, das Zertifikat täglich kündigen zu können. |
Risiken | Welche Gefahren birgt eine Anlage in ein Faktor-Zertifikat? | - Produktbezogene Risiken Darüber hinaus kann sich der Kurs des Faktor-Zertifikats im zeitlichen Verlauf aus der Perspektive des Anlegers unerwartet entwickeln. Das zeigt folgendes Beispiel: Ein Anleger hat ein Faktor-Zertifikat mit Bezug auf einen bestimmten Basiswert erworben. Das ist bei Faktor-Zertifikaten aufgrund ihrer Methodik in Bezug auf die Wertermittlung aber nicht der Fall. Auch besteht das Risiko einer sogenannten negativen Seitwärtsrendite, wenn das Zertifikat vor allem bei längerer Haltedauer trotz seitwärtsverlaufendem Kurspfades des Basiswertes erhebliche Verluste aufweist. Da zusätzlich noch weitere Faktoren auf den Preis des Faktor-Zertifikates einwirken können, kann die Kursentwicklung für den Anleger teilweise nur schwer nachvollziehbar sein. Faktor-Zertifikate sind darüber hinaus in der Regel mit einem täglichen Kündigungsrecht des Emittenten ausgestattet. Der Handel mit Faktor-Zertifikaten erfolgt schließlich, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen. - Emittentenrisiko |
Nutzen | Was kann mir die Anlage in Faktor-Zertifikate bringen? | Wenn sich der Kurs des Basiswertes in die für das jeweilige Produkt aus Sicht des Anlegers „richtige“, Richtung bewegt, können kurzfristig hohe Renditen erzielt werden. „Kurzfristig“ bedeutet in diesem Zusammenhang zum Beispiel eine Haltedauer von einem Tag. |
Optionsscheine
Thema | Frage | Erläuterung |
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Funktionsweise | Wie funktionieren Optionsscheine? | Mit einem Optionsschein kaufen Sie von einem Verkäufer (=Emittent) für einen festgelegten Zeitraum (=“Laufzeit“) das Recht, ein bestimmtes Finanzinstrument („Basiswert“ oder „Underlying“) zu einem vorher festgelegten Kurs („Basispreis“) entweder zu kaufen (=“Call-Optionsschein“) oder zu verkaufen (=“Put-Optionsschein“). Optionsscheine enthalten einen sogenannten Hebel. Dies bedeutet, dass der Kurs eines Optionsscheines überproportional auf Kursveränderungen des jeweiligen Basiswertes reagiert. Dieser Hebel ist dabei nicht fixiert. Vielmehr verändert er sich während der Laufzeit, abhängig von der Ausgestaltung des jeweiligen Optionsscheins und der Entwicklung des Basiswertes. Insofern unterscheidet sich der Hebel zum Faktor-Zertifikat, bei dem der Hebel eine konstante Größe ist. Anders als bei Investments, z. B. in Aktien, können Sie als Anleger bei Optionsscheinen für Sie unvorteilhafte Entwicklungen am Markt nicht „aussitzen“. Neben weiteren Faktoren bestimmen dabei hauptsächlich zwei Parameter den Wert eines Optionsscheines: - Der innere Wert des Optionsscheins. Dazu ein Beispiel: Notiert die Aktie der X-AG heute an der Börse zum Kurs von 100 €, hat der Anleger das Recht, die Aktie mit seinem Optionsschein zu 50 € zu kaufen. Notiert die Aktie der X-AG dagegen aktuell bei 40 €, hat das Recht, die Aktie heute für 50 € kaufen zu können, keinen Wert. - Der Zeitwert des Optionsscheins Denn wenn ein Optionsschein noch eine lange Laufzeit hat, verbleibt für den Inhaber mehr Zeit, darauf zu warten, ob sich der Kurs des Basiswertes in die „richtige“ Richtung entwickelt, damit der innere Wert des Optionsscheines steigt. |
Risiken | Welche Gefahren birgt eine Anlage in ein Optionsschein? | - Produktbezogene Risiken Bewegt sich der Kurs des Basiswertes anders als erwartet, kann dies schnell zum vollständigen Verlust des investierten Kapitals führen. Die Kurse von Optionsscheinen können während der Laufzeit wegen des Hebels stark schwanken. Auch eine längere Seitwärtsbewegung des Kurses des zugrundliegenden Basiswertes führt zu Verlusten durch den abnehmenden Zeitwert des Optionsscheins und ggf. zu dessen wertlosem Verfall mit Ablauf der Laufzeit. Teilweise ist die Funktion und Kursentwicklung eines Optionsscheins für einen Anleger nicht oder nur schwer nachvollziehbar. Der Handel mit Optionsscheinen erfolgt, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen. - Emittentenrisiko |
Nutzen | Was kann mir die Anlage in Optionsscheine bringen? | Bei Optionsscheinen kann die Möglichkeit bestehen, mit relativ geringem Kapitaleinsatz in kurzer Zeit hohe Renditen zu erzielen. Das ist nämlich dann der Fall, wenn sich der Kurs des dem Optionsschein zugrundeliegenden Basiswertes innerhalb der Laufzeit in die aus Sicht des Anlegers „richtige“ Richtung entwickelt. |
Knock-Out-Produkte
Thema | Frage | Erläuterung |
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Funktionsweise | Wie funktionieren Knock-Out-Produkte? | Knock-Out-Produkte haben grundsätzlich die Eigenschaften von ->Optionsscheinen (Link), d.h. Sie können mit geringem Kapitaleinsatz überproportional an Kursbewegungen eines Basiswertes teilhaben. Diese werden oft als Turbo-Optionsscheine bezeichnet. Allerdings sind Knock-Out-Produkte noch risikoreicher. |
Risiken | Welche Gefahren birgt eine Anlage in ein Knock-Out-Produkt? | -Produktbezogene Risiken Bei Erreichen der Knock-out-Schwelle erleidet der Anleger sofort einen Totalverlust. Bewegt sich der Kurs des Basiswertes anders als vom Anleger erwartet, kann dies zum vollständigen Verlust des investierten Kapitals führen. Die Kurse von Knock-Out-Produkten können während der Haltedauer wegen des enthaltenen Hebels stark schwanken. Der Handel mit Knock-Out-Produkten erfolgt, anders als z. B. bei bekannten Standardaktien, nicht immer in ausreichenden Stückzahlen, um einen liquiden Handel sicherzustellen. - Emittentenrisiko |
Nutzen | Was kann mir die Anlage in Knock-Out-Produkte bringen? | Bei Knock-Out-Papieren kann die Möglichkeit bestehen, mit geringem Kapitaleinsatz hohe Renditen zu erzielen, wenn der Kurs des Basiswertes sich aus Sicht des Anlegers in die „richtige“ Richtung bewegt. |