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Titelbild Geld anlegen und sparen © Stocknterias/stock.adobe.com

Thema Verbraucherschutz Sparen und Geld anlegen – so planen Sie richtig

Möchten Sie Ihre Enkelkinder bei der Ausbildung unterstützen? Wollen Sie Ihr Zuhause altersgerecht umbauen? Oder planen Sie im Ruhestand eine große Reise? Die Erfüllung solcher Wünsche kostet Geld – das Sie vielleicht noch ansparen müssen. So gehen Sie am besten vor.

Beantworten Sie fünf Fragen, um Ihre Anlageziele richtig zu planen

  1. Wie sind Ihre finanziellen Verhältnisse? Wie hoch ist Ihr Vermögen, was sind Ihre regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben? Rechnen Sie aus, wie viel Geld Sie sparen oder anlegen können.
  2. Was sind Ihre Sparziele? Möchten Sie für eine größere Investition sparen? Wollen Sie Ihr Vermögen schützen, beispielsweise gegen Inflation? Oder möchten Sie Ihr Geld anlegen, um es für Ihre Erben und Erbinnen zu erhalten?
  3. Wie lange wollen Sie Geld anlegen? Abhängig von Ihren Sparzielen und Ihrer finanziellen Situation kann die Anlagedauer kurz-, mittel- oder langfristig sein.
  4. Wie hoch ist Ihre Risikobereitschaft? Sind Sie bereit, für eine höhere Rendite höhere Verlustrisiken in Kauf zu nehmen? Oder wollen Sie Verluste gänzlich ausschließen? Im Allgemeinen gilt: Je höher die mögliche Rendite, desto höher das Risiko.
  5. Soll Ihr Geld nachhaltig investiert werden? Sind Ihnen ökologische oder soziale Aspekte bei der Geldanlage wichtig?

Passende Anlageprodukte finden

Anlageprodukte sind dann für Sie geeignet, wenn Sie Ihren Anlagezielen sowie Kenntnissen und Erfahrungen mit Geldanlagen entsprechen. Darauf sollten Sie achten.

Auf einem Girokonto werden meist die regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben verwaltet. Geld, das Sie nicht unmittelbar benötigen, sondern ansparen möchten, sollten Sie auf verschiedene Spar- und Anlageprodukte verteilen.

Klassische Sparprodukte sind zum Beispiel Tagesgeldkonten und Sparkonten. Geld darauf ist schnell verfügbar und eignet sich daher auch als Notfallrücklage. Je nach Zinsniveau erhalten Sie für Ihre Einlagen Zinsen. Eine höhere Verzinsung können Sie in der Regel erzielen, wenn Sie einen Teil Ihres Geldes für einen festgelegten Zeitraum anlegen, etwa auf einem Festgeldkonto oder in einem Sparbrief.

Wenn Sie Geld in Wertpapieren wie Aktien oder Anleihen anlegen, gehen Sie meist höhere Anlagerisiken ein – haben aber in der Regel auch bessere Ertragsaussichten. Je nach Art, Typ und Anbieter eines Wertpapiers sind die Risiken sehr unterschiedlich.

Gut zu wissen: Der Kurs eines Wertpapiers kann ebenso schnell steigen, wie er fallen kann. Wenn Sie in Wertpapiere investieren, müssen Sie mit Kursschwankungen rechnen. Historisch gesehen erhöht ein langer Anlagezeitraum die Chance, dass Sie von einer stabilen Renditeentwicklung profitieren.

Investmentfonds sammeln das Geld von vielen Sparerinnen und Sparern und legen es in verschiedene Wertpapiere an. Die Fondsgesellschaft entscheidet bei aktiv gemanagten Fonds nach einer festgelegten Anlagestrategie, in welche Wertpapiere der Fonds konkret investiert. Dafür fallen Managementgebühren an.

ETFs („Exchange­Traded Funds“ – „Börsengehandelte Indexfonds“) sind dagegen passive Fonds. Die Anlagestrategie ist, die Wertentwicklung von Indizes nachzubilden, wie dem Deutschen Aktienindex (DAX). Bei ETFs entscheidet also niemand, wie das Fondsvermögen im Einzelnen angelegt wird. Auch fallen keine Managementgebühren an.

Für manche Anlageprodukte benötigen Sie umfangreichere Kenntnisse und Erfahrungen, weil sie spekulativer sind – zum Beispiel viele Optionsscheine und bestimmte Zertifikate.

Eine andere spekulative Anlageform sind Kryptowerte, zum Beispiel Bitcoin, Ether oder Litecoin. Das sind digitale Werte, die ein mathematisches, computerbasiertes Verfahren erzeugt, verwaltet und übermittelt. Kryptowerte sind kein gesetzliches Zahlungsmittel.

Gut zu wissen: Für spekulative Anlageprodukte gilt ganz besonders, dass die Aussicht auf hohe Renditen mit hohen Risiken verbunden ist – bis zum Totalverlust des eingesetzten Geldes.

Auch andere Sachwerte können Geldanlagen sein, zum Beispiel Immobilien, Gold und andere Edelmetalle.

Tipp

Anlageprodukte haben unterschiedliche Chancen und Risiken. Machen Sie sich mit ihnen vertraut, bevor Sie investieren. Lassen Sie sich bei Ihrer Bank, Ihrem Versicherer oder den Verbraucherzentralen der Länder beraten, welches Anlagemodell zu Ihnen passt. Kaufen Sie keine Anlageprodukte, die Sie nicht verstehen, die nicht zu Ihren Anlagezielen passen oder die Sie finanziell nicht tragen können.

Gut zu wissen: Mit größeren Summen Geld, zum Beispiel aus einer Erbschaft oder einer Lebensversicherung, ist es auch möglich, einen Vertrag über einen Auszahlplan oder eine Sofortrente abzuschließen. Daraus erhalten Sie dann monatliche Auszahlungen.

Unabhängige Anlaufstellen für weiterführende Informationen und Tipps

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Finanzen.Information.Tipps. - unter diesem Titel informieren die BaFin und die BAGSO ältere Menschen zu Finanzthemen, bedarfsgerecht und ohne kommerzielle Interessen. In einer Serie greifen sie unterschiedliche Aspekte rund um Geld und Finanzen auf, die besonders ältere Verbraucherinnen und Verbraucher betreffen.

Die BaFin – Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht – beaufsichtigt Banken und Finanzdienstleister, private Versicherungsunternehmen und den Wertpapierhandel. Der BaFin ist auch der Verbraucherschutz besonders wichtig. Sie möchte die Finanzkompetenz von Verbraucherinnen und Verbrauchern stärken.

Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen – vertritt die Interessen der älteren Generationen in Deutschland. Sie setzt sich für ein aktives, selbstbestimmtes und möglichst gesundes Älterwerden in sozialer Sicherheit ein.

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