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Risikoklassifizierung

Beitrag aus dem Jahresbericht 2018 der BaFin

Die BaFin stuft die beaufsichtigten Unternehmen in Risikoklassen ein und richtet daran die Intensität ihrer Aufsicht aus. Die Einordnung der Versicherer erfolgt anhand einer zweidimensionalen Matrix, in der die Marktauswirkung und die Qualität eines Unternehmens berücksichtigt werden. Das Kriterium „Marktauswirkung“ bemisst sich bei den Lebensversicherern, Pensionskassen sowie Pensionsfonds anhand der Summe ihrer Kapitalanlagen. Bei den Kranken-, Schaden-/Unfall- und Rückversicherern sind die jeweiligen Bruttobeträge der Beitragseinnahmen entscheidend.
Die Marktauswirkung wird in einer vierstufigen Skala mit den Ausprägungen „sehr hoch“, „hoch“, „mittel“ und „niedrig“ gemessen. Die Beurteilung der Qualität der Unternehmen leitet sich aus den folgenden Teilbereichen ab: aus der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, aus dem Wachstum und aus der Qualität des Managements.

Die beiden ersten Teilbereichsnoten ermittelt die BaFin anhand versicherungsspezifischer (im Wesentlichen quantitativer) Kennzahlen; die Qualität des Managements beurteilt sie mit Hilfe qualitativer Kriterien. Das Bewertungssystem führt die Noten der Teilbereiche zu einer Gesamtnote zusammen und bildet sie in einer vierstufigen Skala von „A“ (hohe Qualität) bis „D“ (niedrige Qualität) ab.

Die folgende Darstellung zeigt die Einschätzung auf Basis der Daten zum 31. Dezember 2018:

Tabelle: Ergebnisse der Risikoklassifizierung 2018

Diese Tabelle zeigt die Ergebnisse der Risikoklassifizierung von Versicherern aus dem Jahr 2018. In der vierstufigen Skala befinden sich 10,1 % der Unternehmen im Bereich A, 64,4 % im Bereich B, 23,6 % im Bereich C und 1,9% im Bereich D. BaFin Tabelle: Ergebnisse der Risikoklassifizierung 2018

Die BaFin stuft bei der Risikoklassifizierung 74,5 Prozent der Versicherer im oberen Qualitätsbereich ein, das heißt mit den Qualitätsnoten „A“ oder „B“. Dabei ist eine moderate Zunahme bei den mit „B“ bewerteten Unternehmen zu verzeichnen, bei gleichzeitigem Rückgang der mit „C“ bewerteten Unternehmen. Wie auch in den Vorjahren hat die BaFin keinen Versicherer mit hoher oder sehr hoher Marktbedeutung als Unternehmen mit niedriger Qualität eingestuft.

Ergebnisse in den einzelnen Sparten

Sowohl bei den Krankenversicherungsunternehmen als auch bei den Schaden- bzw. Unfallversicherern gab es im Vergleich zum Vorjahr keine großen Verschiebungen. Der Anteil im oberen Qualitätsbereich lag im Berichtsjahr 2018 bei den Schaden- bzw. Unfallversicherern weiterhin bei über 80 Prozent, während er bei Krankenversicherungsunternehmen weiterhin über 70 Prozent betrug.

Leichte Verbesserungen sind dagegen bei den Lebensversicherern zu verzeichnen. Der Anteil der mit „B“ bewerteten Lebensversicherer erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr um rund fünf Prozent, während gleichzeitig der Anteil der mit „C“ bewerteten Lebensversicherer um rund fünf Prozent sank. Der Schwerpunkt der Einstufung liegt daher weiterhin im mittleren Qualitätsbereich.

Auch bei den Pensionsfonds und Pensionskassen ist eine Verschiebung der Qualitätseinstufung von „C“ nach „B“ zu erkennen.

Leichte Veränderungen sind ebenso bei den Rückversicherern zu verzeichnen, wobei der Schwerpunkt der Einstufung mit rund 79 Prozent weiterhin im oberen Qualitätsbereich liegt.

Zahl der klassifizierten Versicherer leicht gestiegen

Die Anzahl der im Berichtsjahr 2018 klassifizierten Versicherungsunternehmen und Pensionsfonds ist im Gegensatz zu den Vorjahren leicht gestiegen.

Klassifizierung von Versicherungsgruppen

Neben der Risikoklassifizierung von Einzelversicherungsunternehmen klassifiziert die BaFin für das Jahr 2018 alle Versicherungsgruppen unter Solvency II, bei denen sie die Gruppenaufsicht wahrnimmt, zusätzlich auf Gruppenebene. Gegenüber einer rein rechnerischen Aggregation der Klassifizierungsergebnisse der Einzelunternehmen fließen in diese Qualitätseinschätzung weitere qualitative und quantitative gruppenspezifische Informationen ein, zum Beispiel Gewinnabführungs- und Beherrschungsverträge. Die jährliche Risikoklassifizierung auf Gruppenebene ist Ausdruck der wachsenden Bedeutung der Versicherungsgruppenaufsicht. Sie wurde mit der Einführung von Solvency II angepasst und ausgeweitet. Damit bietet die Risikoklassifizierung auf Gruppenebene der BaFin einen deutlichen informatorischen Mehrwert und gibt in aggregierter Form über die Gesamtlage der Gruppe Auskunft.

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